Bericht von der Beratungsstelle Nina & Nico zu Mut tut gut-Trainings (31.01.2014) Ziele des Vereins sind die psychosoziale Unterstüzung von Mädchen/Jungen und Frauen besonders nach seelischer/körperlicher und sexueller Gewalterfahrung
In der Prävention zum Thema "sexueller Mißbrauch", erzähle ich manchmal eine Geschichte von einem Jungen, der im Zeltlager mit seiner Sportmanschaft ist und sich an einem Nachmittag unerlaubt von der Gruppe absetzt und im Zelt bleibt, obwohl es die klare Vereinbarung gibt, bei allen Gruppenaktivitäten mitzumachen. Einer der Betreuer "erwischt" ihn dann und ist sehr verständnisvoll und verspricht ihn nicht zu "verpetzen", wenn er mit ihm ein kleines Spiel spielt; dazu soll er seine Badehose ausziehen...
Ich höre dann auf zu lesen und frage die Klasse, was der Junge nun tun kann. In den ersten Jahren (ich bin seit 2001 bei nina+nico) meinten die Kinder sehr oft, er könne nichts tun, er müsse gehorchen, sich weigern würde nichts bringen, weil man dem Betreuer mehr glaubt als ihm, er hätte ja nicht im Zelt bleiben dürfen. Sie meinten auch oft, der Betreuer würde ihn sonst nicht in Ruhe lassen oder ihn bestrafen, manche Jungen wollten natürlich ihre "Bazooka" rausholen und ihn umballern!I
n den letzten Jahren rufen die Kinder dann sofort: "Das ist ja Mißbrauch!" "Voll ekelig!" "Der soll wegrennen oder Hilfe rufen!" "Der soll es dem anderen Betreuer sagen!" "Der soll dem eine hauen und abhauen!" Wenn ich dann frage, woher sie das wissen und ob sie in der Grundschule "Mut tut gut" hatten, war das immer der Fall. Da inzwischen fast alle Kinder der 5. Klassen " Mut tut gut" (die Mut tut gut-Trainings werden in Grundschule und/oder Kindergarten durchgeführt) hatten, kann ich mit meiner Geschichte nicht mehr punkten... Das ist doch ein super Beweis, dass bei vielen Kindern die Inhalte auch verinnerlicht sind - Glückwunsch an alle Trainerinnen und Trainer von Mut tut gut der Arbeitsgemeinschaft Emanzipatorische Jugendarbeit!
Ich bin Dipl. Sozialarbeiterin,seit 12 Jahren Beraterin bei nina+nico, hab die Trainerinnenausbildung zum Selbstsicherheitstraining für Frauen und Mädchen gemacht und eine Zusatzausbildung zur Beraterin bei sexueller Traumatisierung und arbeite seit 25 Jahren in Kliniken für Psychiatrie/ Psychosomatik/ Psychotherapie.www.nina-nico.de: Verein zur Beratung von Mädchen, Jungen und Frauen e.V.in Gummersbach.
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Ich habe immer die Werbetrommel für die AG em-jug gerührt. Und ich muss Dir (Monika Müller) und den anderen Dozent/innen, die mich ausgebildet haben, wirklich eines bestätigen:
Kompetenz trägt Deinen Namen! Es waren die besten Seminare, die ich außerhalb der Polizei live erleben durfte.
Trainer/in für Selbstsicherheitstrainings für Mädchen und Frauen der AG em-jug: Karin Schneider, Erzieherin, Sozialtherapeutin, Traumapädagogin/-fachberaterin, seit 31 Jahren in der Jugendhilfe tätig (www.b-stups.de)
Klaus-Peter Lauterbach, Polizeihauptkommissar und Sachgebietsleiter Aus-und Fortbildung der Polizei in Minden, Vizepräsident des Polizei-Sport-Präventionsvereins Minden (www.pspv.de)
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------Rückmeldung von Sandra Pahl, (Lehrerin, Selbstsicherheitstrainerin) 20.08.2015 Selbstsicherheitstraining im 9. Schuljahr der Geschwister-Scholl-Schule Radevormwald:
Ziemlich am Ende des Kurses gingen die Mädchen zur Sporthalle vor. Als wir dort ankamen, waren sie in heller Aufruhr. Maria erzählte mir: "Da war ein Typ auf einem Rad, der wollte vorbei und hat mich am Kragen gepackt - ich wusste gar nicht, wie ich reagieren sollte."
Nach einem ersten "Herunterfahren" und genauerem Nachfragen, was sie denn dann gemacht hätte, erzählte Maria genauer: "Ja, ich hab die Hand weggeschlagen und den einfach angebrüllt!"
- Und was geschah dann? "Na, der Typ hat mich doof angeguckt und ist abgehauen...."
Es dauerte einen Augenblick, bis alle - auch Maria - begriffen, dass sie die Inhalte bereits so verinnerlicht hatte, dass sie schon instinktiv sehr genau "wusste", wie sie zu reagieren hat. Und auch wenn die Schülerinnen es lange nicht glaubten: Das war nicht von uns geplant gewesen und gehörte nicht zum Programm!
Rückmeldung von Flora Virga, (Lehrerin an einem Gymnasium, Selbstsicherheitstrainerin) 08.03.2016 Selbstsicherheitstraining im 8. Schuljahr im Schiller-Gymnasium, Köln:
Ich habe im September 2013 an der Qualifizierung für das Selbstsicherheitstraining teilgenommen. Seitdem habe ich das Training in meiner Schule bereits mehrere Male durchgeführt und bin nach wie vor begeistert! Die Mädchen gehen mindestens einen Kopf größer aus den gemeinsamen Tagen des Trainings raus und das ist toll zu erleben!
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Hier stehen demnächst weiter Rückmeldungen und Berichte zur Wirkung und Nachhaltigkeit aus den unterschiedlichen Trainings und Qualifizierungen.